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„Eine gute Schulstunde ist ein Kunstwerk."
Rudolf Steiner

FWSE-JK-ToT-16.2-258

Der Unterricht an einer Waldorfschule umfasst inhaltlich alle Unterrichtsgebiete, die auch an anderen Schulen gelehrt werden. Hinzu tritt aber ein vielseitiger künstlerischer Unterricht, der die ganze Weite der im Kind veranlagten seelischen und geistigen Begabungen anspricht und fördert. Im Vordergrund des Waldorfschul-Unterrichts steht damit die ganzheitliche Entwicklungsförderung eines jeden Kindes.

UnterrichtDas breite Spektrum an künstlerischen und handwerklichen Fächern umfasst z.B. Kunst und Musik, Eurythmie, Gartenbau, Handarbeit, Werken, aber auch Theaterspielen, Chor und Orchester. Es unterstützt die Schülerinnen und Schüler sowohl bei der Entwicklung aller lebenspraktischen Fähigkeiten als auch – nicht zuletzt – bei der Willensbildung und der Stärkung des Durchhaltevermögens.

Besonders in den ersten Schuljahren, in denen die eigene Urteilskraft der Schüler*innen erst langsam heranreift, ist das "bildhafte" Unterrichten ein wesentliches Prinzip. Das heißt, die Inhalte werden so behandelt, dass die Kinder mit ihrer eigenen inneren Anschauungskraft beteiligt sind und daran das Wesen und die Gesetzmäßigkeit dieser Inhalte verstehen und erkennen lernen. Beim Schreibenlernen beispielsweise malt die Lehrerin oder der Lehrer zunächst Bilder an die Tafel, aus denen die Buchstabenformen herausgeholt bzw. herausgesehen werden können. „Die Erstklässler*innen malen sie nach, entdecken die Buchstabenformen und »verleiben« sie sich förmlich ein, indem sie sie zuerst auf dem Boden laufen, in die Luft malen, mit der Hand vorzeichnen, bevor sie mit dem dicken Stift aufs Papier kommen." So erscheinen dem Kind die Buchstaben nicht mehr als willkürlich gesetzte, abstrakte Zeichen, sondern sie haben eine verständliche, nachvollziehbare Entstehungsgeschichte bekommen.
FWSE-JK-ToT-16.2-114

Alle Unterrichtsinhalte der Waldorfschule berücksichtigen die altersgemäßen Entwicklungsschritte des Kindes und werden entsprechend altersgemäß vermittelt. Knüpft der Unterricht z. B. in den ersten beiden Schuljahren noch an die im Kind veranlagten Nachahmungskräfte an, so geht die Vermittlung in der Mittelstufe langsam über in ein abstrahierendes und die Gesetzmäßigkeiten der Dinge erfassendes Denken. Die eigene Urteilsbildung zu fördern ist dann Unterrichtsziel in den Klassen der Oberstufe.
Waldorfpädagogischer Unterricht baut vor allem auf das Lernen im gegenseitigen Miteinander. In einer über viele Schuljahre hinweg stabilen Klassengemeinschaft von Schülerinnen und Schülern unterschiedlichster Begabung werden soziale Kompetenzen ganz lebensnah erworben. Dies entspricht den Anforderungen unserer Zukunft wesentlich eher als ein notenorientiertes Lernen von Kindern derselben Begabungsbandbreite. Die Schüler*innen durchlaufen alle Schuljahre ohne Sitzenbleiben. Ihre Lernfortschritte, ihr Sozialverhalten und ihre Persönlichkeitsentwicklung werden am Schuljahresende nicht bewertet oder gar benotet, sondern in einem ausführlichen Textzeugnis beschrieben.

FWSE-JK-ToT-16.2-135Im Unterricht wird, besonders in den ersten Schuljahren, weitgehend auf Schulbücher und andere vorgegebene Unterrichtsmaterialien verzichtet. Liebevoll selbstgestaltete Hefte treten an deren Stelle. Sie beinhalten das, was das Kind im Unterricht erfahren und erlebt hat. Auch die „neuen” Medien kommen bis in die Oberstufe hinein nur selten zum Einsatz - zugunsten möglichst umfassender eigener Erfahrungsmöglichkeiten und wirklicher Sinneswahrnehmungen. Ein Musikstück, von der Klasse auf der Flöte oder mit anderen Instrumenten gemeinsam erarbeitet und gespielt, hinterlässt tiefere Spuren als ein auf dem CD-Player gehörtes Meisterwerk.
Von der ersten bis zur achten Klasse, also in der Unter- und der Mittelstufe, werden die Schüler*innen von einer/m Klassenlehrer*in täglich begleitet. Diese durchgehende „Klassenlehrerzeit" ermöglicht ein sehr intensives Kennenlernen und eine tiefe Beobachtung und Förderung der kindlichen Entwicklungsprozesse. An jedem Morgen unterrichtet der oder die Klassenlehrer*in im sogenannten Hauptunterricht, der einem festgelegten Ablauf folgt und den Kindern so einen starken Halt bietet. Dieser Hauptunterricht wird epochenweise erteilt, das heißt, dass über einen Zeitraum von 3 bis 4 Wochen ausschließlich ein Unterrichtsgebiet (Rechnen, Schreiben, Zeichnen, Sachkunde etc.) ganz intensiv erarbeitet werden kann. Unterrichtsgebiete, die des ständigen Fortlaufs bedürfen (Kunst, Musik, Eurythmie, Religion, Handarbeit, Fremdsprachen, Landstunden etc.) werden in Fachstunden erteilt.

Ab der neunten Klasse werden die Schüler*innen ausschließlich von Fachlehrer*innen, aber morgens nach wie vor epochenweise, unterrichtet. Einer diese/r Fachlehrer*in übernimmt als Begleiter*in die pädagogische und soziale Betreuung der Klasse und regelt die allgemeinen Klassenaufgaben.
„In zunehmendem Maße werden die Schülerinnen und Schüler angehalten, ihre Lernfortschritte selbstständig zu reflektieren. Die Auseinandersetzung mit den Natur- und Geisteswissenschaften rückt in den Vordergrund. Nun gilt es, die Bewegungsfreude der jüngeren Klassen in eine individuell geführte seelisch-geistige Beweglichkeit zu verwandeln und dadurch auf den verschiedensten Lebensfeldern urteilsfähig zu werden. Um den jungen Menschen vielfältige Zugänge zur Auseinandersetzung mit der Welt zu eröffnen, finden jährliche außerschulische Praktika statt, die von der Land- und Forstwirtschaft über die industrielle Produktion bis zu sozialen Aufgabenbereichen führen. Die weiterhin geübten handwerklichen und künstlerischen Disziplinen - Tischlern, Schmieden, Schneidern, Malen, Plastizieren, Musizieren und die Eurythmie - sorgen dafür, dass die Schülerinnen und Schüler nicht einseitig kognitiv lernen."
„Kinder lernen in Bildern. Warum die Waldorfschulen einen so großen Wert auf das Anschauliche legen" R. Wermter in Erziehungskunst, April 2010

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Mo, 23.12.24 00:00
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Di, 28.01.25 19:00
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Elternvertreter:innen Treffen

Mi, 09.04.25 19:00
Elternvertreter:innen Treffen

Mo, 14.04.25 00:00
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Do, 22.05.25 19:00
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Elternvertreter:innen Treffen