Es war ein Fest
Rauschende Dernière* auf unserer Bühne
Nachdem die 8. Klasse bei jeder Aufführung von Donnerstag bis Sonntag noch eins draufgelegt hatte, verbeugten sie sich immer wieder, weil der Applaus einfach nicht abriss!
Die verschwundene Miniatur wurde gejagt, von Kopenhagen nach Berlin, im Zug und auf dem Schiff. Gestohlen und zurückgebracht, wechselten die wertvolle Miniatur und ihre täuschend echte Kopie von den Hütern zu den Gangstern und zurück. Gespickt mit Gesang, Klaviermusik und Tanz – grandios und mit viel Freude dargebracht – lieferte das Stück überzeugende Schauspielkunst vor einem raffinierten Bühnenbild. Da schlich die Gaunerbande (sehr, sehr lustig dargestellt!!) über die Bühne und klaute so nach und nach das ganze Schiff und bei einem Maskenball tanzten gestandene Polizist:innen Menuett mit Ganoven in Engelsflügeln. Die Geschichte wurde durchgetragen vom gestandenen Fleischermeister Külß aus Münster, der der wunderschönen jungen Irene zu Hilfe kam – auch, um sie vor einem engelsgesichtigen Charmeur tatkräftig zu schützen. Naja, am Ende gewinnt der Charmeur dann doch das Herz seiner Angebeteten, und zu guter Letzt wird auch der trottelige Opernliebhaber enttarnt – als der beste Kunstdieb Europas. Und dann – sehr schön – begannen die Danksagungen. Da ließ es sich die 8. Klasse nicht nehmen, das selber zu tun! Die von den Eltern liebevoll vorbereiteten Sträuße wurden von diesen nur angereicht: moderiert haben die Schüler:innen dann selbst!
Erich Kästners Komödie bot einen unterhaltsamen Rahmen für die Ideen des jungen Theaterteams, das diese Epoche mehr als erfolgreich geführt hat. Glückliche Schüler:innen, begeisterte Eltern, wohlwollende, freudige Lehrer:innen – das war das Ergebnis von drei Wochen harter Arbeit. Es galt Unsicherheiten, Krankheiten und auch Konflikte zu überwinden und was sollen wir sagen: Herausgekommen sind gereifte, glückliche, wenn auch sehr erschöpfte junge Menschen und sehr tief berührte Eltern. Und alle sind ganz schön traurig, dass sich jenes junge Viererteam nun wieder auf den Weg macht, das Regie und technische Umsetzung realisiert hat: Ida Rost, Rasmus Schock, die beide auf unsere Schule gingen, sowie Elias Traut und Mattis Eyser. Zudem wurden Bühnenbild und Kostüme stark von Sarah Pöhlmann unterstützt. Und am Ende? Ja, als man dachte, alles wäre getan und gesagt, erhob sich ein Angehöriger aus dem Publikum und schmetterte mit kraftvoller Stimme ein Dankeslied ... und der Jubel brach von neuem los!
* Dernière: die letzte Darbietung einer Inszenierung an einem Spielort
Text: Carina Reupke, Fotos: Johannes Kalsow